Nach der heutigen Veranstaltung musste ich erst mal das Vorlesungsverzeichnis aus dem Regal ziehen, um mich zu erinnern, warum ich mir diese Veranstaltung herausgesucht hatte.
Kommunikations- und Informationstechnik
- angeboten beim Institut für Schulpädagogik
- anerkannt als Wahlpflichtfach für Berufspädagogik
Informations- und Kommunikationstechnik, IuK kannte ich als Begriff für die technische Infrastruktur d.h. Computernetzwerke, Telefonanlagen in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen. Ich war aber trotzdem überrascht, als in der ersten Veranstaltung die Aufgabe zur Gestaltung eines Weblogs vorgestellt wurde. Erwartet hatte ich Inhalte, wie z.B. die Gestaltung von Texten gemäß Schulz von Thuns Kriterien, das 4-Ohren-Modell oder Wahrnehmungsstörungen. Mit der Gestaltung von Internetinhalten auf der eher technischen Ebene wollte ich mich hier eigentlich nicht beschäftigen. Das werde ich mir als zukünftiger Berufsschullehrer für Fachinformatiker noch mit ganz anderen Schwerpunkten wie HTML, PHP, Frames, Stylesheets, Perl und Java aneignen müssen. Netzwerktechnologie ist so vielfältig, dass ich damit im Beruf bislang keine Berührung hatte.
Ein wichtiger Lernerfolg ist zu wissen, dass der Geisteswissenschaftler dank der Weblogs auch ohne diese abschreckenden Begriffe aus der Welt der Technikwissenschaft an der weltweiten Internet-Gemeinschaft teilhaben kann. Das gilt natürlich auch für mich, der mit seinem HTML noch in den Anfängen steckt. Und da das jeder kann, bekommt das ganze eine politische Dimension. Man braucht nur einen Internetzugang, sei es in einem Internetcafe, keinen eigenen Webspace bei einem Provider oder gar einen eigenen Server, um weltweit lesbar zu sein. Dazu empfiehlt sich der Artikel "Magie der Blogs" aus der c't , Heft 19/2005 oder online
http://www.heise.de/ct/05/19/148 . Unter anderem werden in der Ausgabe auch rechtliche Aspekte besprochen wie z.B. das Urheberrecht und die Gültigkeit des Pressegesetzes. Für die Bedeutung der weltweiten Les- und Schreibbarkeit der Weblog fehlt mir bislang in unserem Seminar die Sensibilisierung.
Schade finde ich, dass jede Gruppe für sich vor sich hin bastelt, einige etwas hübsch buntes präsentieren können, das oft auch inhaltlich gut ist, aber die anderen nicht sehen können, wie sie es gemacht haben. Es hat aber bislang auch keiner getraut, in der Veranstaltung danach zu fragen. Darüber hätte ich lieber diskutiert, als über ab und zu umformulierte Bedingungen für den Schein. Wie wär's im nächsten Semester mit einer kleinen Präsentation eines Blogs mit einem Blick auf die verwendeten Funktionen, damit die Teilnehmer schneller von den Anfangsschwierigkeiten zur wirklichen Gestaltung kommen. Frau Burger könnte sich die Auswertung auf diesem Wege auch leichter machen, wie man im Hilfeforum bei Sven
http://svendietz.twoday.net lesen konnte.
Lesenswert finde ich Udos Gedanken zum Wert seines Weblogs
http://udoschirmacher1.twoday.net . Der Begriff Log bezeichnet auch ein Tagebuch, also ein Medium, in dem ich etwas persönliches darstelle, das MIR wichtig ist. Im Unterschied zum Tagebuch stelle ich es im Weblog jedem, der es findet und Lust dazu hat, zur Diskussion.
Es kann so zur Infrastruktur für ein gemeinsam verfolgtes Interesse, ein gemeinsames Projekt oder eine Kampange werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten machen es attraktiver als ein Forum. Es befreit einen von der Notwendigkeit einer eigenen Infrastruktur. Es ist schwer von irgendjemandem zu kontrollieren. Wir verwenden es in unserem Seminar allerdings eher zur Übung der Gestaltung einer "richtigen" Website. So sehe ich meinen Blog nicht. In diesem Sinne möchte ich mich auf
http://hochbegabung.twoday.net austoben.
engeland - 12. Jan, 01:27